Wie kommen Sie vom Denken und Fühlen ins Handeln?

Die U-Theorie gemäss Otto Scharmer beabsichtigt eine transformative Veränderung einzuleiten. Jeder löst sich aus den Mustern seiner Vergangenheit und erspürt im Hier und Jetzt sein höchstes zukünftiges Potenzial. Das geschieht, wenn wir uns öffnen, uns bewusster wahrnehmen und uns zuhören; nicht nur empathisch, sondern in einer Art und Weise, dass aus aus dem gegenseitigen Zuhören und Spüren etwas Neues entsteht.

Der Ansatz aktiviert das Bewusstsein über eine tiefere Ebene der Veränderung. Es öffnet unser Denken und Fühlen, um ins Tun zu kommen: vom Kopf übers Herz zur Hand.

Wie gelingt es Ihnen?

Die sieben Schritte der U-Theorie als Waldbild

Das Waldbild eines Baumstrunks auf einer Waldlichtung stösst beim Eichhörnchen eine tiefgreifende Veränderung an.

Schritt 1: Downloading (Runterladen)

Wenn das Eichhörnchen den Baumstrunk betrachtet, erinnert es sich an all die Erlebnisse, als diese mächtige und eindrückliche Linde noch dastand. Viele Leute besuchten den Baum aufgrund seiner Ausstrahlung und seiner Erhabenheit.

Schritt 2: Seeing (Hinsehen)

Heute kommen Leute mit anderen Motiven auf diese kleine Lichtung. Sei es um sich zu sonnen und Energie aufzutanken, oder um sich an der neu entstandenen und vielfältigen Blumenwelt zu erfreuen. Aus dem Baumstrunk wächst mittlerweilen ein junger Ahorn heran.

Die Wahrnehmung von jedem Einzelnen wird durch seine Haltung und seine Art des Denkens beeinflusst.

Schritt 3: Sensing (Hinspüren)

Indem das Eichhörnchen seinen Blickwinkel weitet, nimmt es die ganze Waldlichtung wahr. Es beobachtet Rehe, wie sie sich an den frischen Gräsern gütlich tun. Dem Eichhörnchem kommen dieselben Gefühle hoch, wie wenn es eine Eichel verzehren würde. Es fühlt sich mit den Rehen verbunden.

Es erkennt, dass es Teil eines Systems ist und in Wechselwirkung mit verschiedenen Elementen steht. So hat es letzten Herbst auf dieser Lichtung ein Eichellager errichtet, in der Hoffnung, das eine Eiche heranwachsen wird.

Schritt 4: Presencing (Anwesendwerden)

Das Eichhörnchen verinnerlicht sein Bild mit dem Eicheln Eingraben und den grasenden Rehen so sehr, dass es beginnt sich glücklich und erfüllt zu fühlen. Daraus erwächst in ihm das Bedürfnis, etwas zu tun, das es gerne tut und zum Wohl des Waldes und anderer Eichhörnchen beiträgt. Es sieht sich Eicheln vergraben und fühlt sich zutiefst mit seinem Innern verbunden.

Schritt 5: Crystallizing (Verdichten)

Währendem das Eichhörnchen mit seinem Innern verbunden bleibt, erspürt es die zukünftigen Möglichkeiten. Sein Wirken entfaltet sich langsam. Es merkt, wie sein Bild einer zukünftigen Eiche klarer wird. Daraus erwächst in ihm der Wunsch dieses Bild zu realisieren.

Schritt 6: Prototyping (Erproben)

In Gedanken zeigt sich dem Eichhörnchen das Bild, wie es überall beginnt Eicheln einzugraben. Es beabsichtigt, dass im Laufe der Zeit mächtige Eichen an unterschiedlichen Ort im Wald heranwachsen. Es denkt über seine Idee nach und erkennt, wie es auch andere Eichhörnchen dafür begeistern kann.

Indem es sein Handeln reflektiert, beginnt es sich und sein Umfeld weiterzuentwickeln.

Schritt 7: Performing (in die Welt bringen)

Das Eichhörnchen hat sich das Bild so stark verinnerlicht, dass es sich wünscht, es würde real werden. Es sieht sich im Austausch mit anderen Eichhörnchen, um seine Idee, überall Eicheln für ihre Nachkommen einzugraben, zu teilen. Die Idee konkretisiert sich und es entsteht eine gemeinsame Vision.

Das Eichhörnchen versteht sich nun als Bestandteil des Waldes. Sein Handeln beeinflusst die Abläufe im Wald und die Abläufe des Waldes beeinflussen sein Handeln.