Wie stärken Sie Ihre Widerstandsfähigkeit aus eigenem Antrieb heraus, damit Sie in schwierigen Situationen wieder in Ihr Gleichgewicht finden?

Sie fördern Ihre Resilienz, indem Sie sich u.a. über Ihre Bedürfnisse, Gefühle, Werte und Motive bewusst werden. Ebenso fokussieren Sie auf Ihre Stärken. Sie akzeptieren widrige Umstände und setzen sich damit auseinander. 

Stärken Sie Ihre Widerstandsfähigkeit, fördern Sie Ihre Kompetenzen «emotionale Selbstwahrnehmung», «Anpassungsfähigkeit», «Initiative» «Optimismus» und «Bindung aufbauen» der emotionalen Intelligenz. Legende →

Um Ihre Resilienz zu stärken, ist der Umgang mit den eigenen Ressourcen entscheidend: wie jemand denkt, fühlt, sich motiviert, körperlich fit hält und sozial verankert ist. Wellensiek (2011) hat dazu zehn Schritte entwickelt.

  • Wie sieht Ihr Stehaufmännchen aus?
  • Wie finden Sie in Ihr Gleichgewicht?
  • Wann wäre es sinnvoll, externe Unterstützung anzunehmen, um wieder in Ihr Gleichgewicht zu kommen?

Beschreibendes Waldbild

Stellen Sie sich vor, dass Sie regelmässig an einem bestimmten Ort im Wald an einer Birke vorbeikommen. Sie haben die junge Birke seit fünf Jahren beobachten können. Sie ist mit ihrem weissen Stämmchen schnell in die Höhe gewachsen. Ihr Verhalten wirkt unbeschwert, da ihre Blätter im Wind leise vor sich hin tänzeln.

Eines Tages kommen Sie wieder an dieser Birke vorbei. Sie wächst nun nicht mehr geradlinig nach oben, da ein starker Regen auf ihre Krone heruntergeprasselt ist. Das Stämmchen konnte das zusätzliche Gewicht nicht halten und hat sich gekrümmt. Indem die Birke so schnell in die Höhe geschossen ist, hat sie vergessen, in ihren Stamm zu investieren, der ihr Halt gibt.

  • Sehen Sie dieses Waldbild gedanklich vor sich? Was löst es in Ihnen aus?
  • Wie kann die Birke wieder in ihr Gleichgewicht finden? Kann Sie es aus eigenem Antrieb schaffen? Wie müsste Sie dabei vorgehen?
  • Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie sich nicht mehr aufrichten könnten?

Folgende zehn Schritte fördern Ihre persönliche Resilienz gemäss Sylvia Kéré Wellensiek:

  1. Sie nehmen sich Zeit, um in sich hinein zu hören und hinein zu fühlen.
  2. Sie werden sich bewusst, in welchem Lebensabschnitt Sie sich befinden und welche Rollen Sie einnehmen.
  3. Sie tanken sich regelmässig mit Energie auf, indem Sie wissen, welche Aktivitäten Ihnen gut tun. Dafür planen Sie sich bewusst Zeit ein.
  4. Sie sind sich über Ihre eingespielten Verhaltensmuster und deren Entstehung bewusst.
  5. Sie setzen sich mit Ihren Motiven auseinander, um zu wissen, wie und warum Sie etwas anstreben wollen.
  6. Sie werden sich über Ihre Grenzen im Klaren, indem Sie sich bewusst Grenzen setzen oder sie aufheben. 
  7. Sie befassen sich aktiv mit Ihren Konflikten. Das beinhaltet, die Perspektive Ihres Gegenübers verstehen zu können, um gemeinsame Interessen zu erkennen.
  8. Sie werden sich der eigenen Handlungsspielräume bewusst und verfolgen diese in bemessenen Zeiträumen.
  9. Sie bauen sich ein Netzwerk auf und können darin nach Unterstützung bitten.
  10. Sie schaffen sich einen Raum, indem Sie zu sich selbst finden und aus der Ruhe Kraft schöpfen können.